Windows Server 2008R2 unter KVM mit Virtio installieren

Bei der Virtualisierung von Computern gibt es mehrere Ansätze, wie die Komponenten in der virtuellen Maschine angesprochen werden können. Der einfachste Weg aus Sicht des Gastsystems ist die volle Virtualisierung. Bei dieser werden die Hardwarekomponenten direkt nachgebildet. Dieser Schritt ist jedoch sehr aufwendig in ihrer Entwicklung und es entstehen dabei große Verluste bei der Performance. Ein anderer Weg ist die Paravirtualisierung, bei dieser weiß das Gastsystem, dass es in einer virtuellen Umgebung läuft und kann mit speziellen Treibern besser mit dem Hostsystem kommunizieren. So kann die Performance verbessert werden.

Diese Paravirtualisierung gibt es bei sehr vielen Virtualisierungslösungen so auch bei KVM. Hier heißt das ganze Virtio.

Vom Fedore Projekt werden entsprechende Treiber für Windows Gastsysteme bereitgestellt. Im folgenden wird gezeigt, wie diese mit Ubuntu 10.04 als Hostsystem und Windows Server 2008R2 als Gastsystem zum Einsatz kommen kann.

Zunächst sollten die entsprechenden Images heruntergeladen werden.

  • virtio-win-0.1-mm34.iso - Eignet sich für die Installation der Treiber wenn das System bereits installiert ist
  • virtio-win-1.1.16.vfd - Eignet sich für die Installation der Treiber während der Installation

Anschließend sollte wie folgt vorgegangen werden.

  • Anlegen der virtuellen Maschine zum Beispiel mit dem virt-manager (gewählt wird das Profil "Windows 7")
  • Vor erstem Start VM gleich wieder beenden
  • IDE Festplatte entfernen und als Virtio Festplatte wieder hinzufügen
  • Floppy hinzufügen und Image einhängen(z.B.: virtio-win-1.1.16.vfd)

Ist dies geschafft, dann muss die XML-Konfiguration direkt angepasst werden. Hierzu wird auf der Konsole folgender Befehl ausgeführt.

$ sudo virsh edit VM-NAME

Die Konfiguration muss um einen weiteren Boot-Eintrag erweitert werden. Dies sollte dann wie folgt aussehen.

<os>
 <type arch='x86_64' machine='pc-0.12'>hvm</type>
 <boot dev='cdrom'/>
 <boot dev='hd'/>
</os>

Anschließend kann die VM gestartet werden. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass noch keine Festplatte/Partition als Installationsziel angezeigt wird. Bevor dies möglich ist, muss der entsprechende Virtio Treiber von der Diskette geladen werden. Die folgenden Bilder zeigen, wie dabei vorgegangen werden kann.

War das Laden der Treiber erfolgreich, sollte die Installation ohne Probleme durchlaufen.

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